Globale Abkühlung um 11-19°C

von Werner Müller am 11.12.22


Auf https://www.nature.com/articles/s41586-022-05453-y wird am 08.12.22 über die Auswertung 2 Mio. Jahre alter DNA aus Nordgrönland berichtet: „Die Epochen des späten Pliozäns und des frühen Pleistozäns vor 3,6 bis 0,8 Millionen Jahren hatten Klimazonen, die denen ähnelten, die wegen der zukünftigen Erwärmung vorhergesagt wurden. Paläoklimatische Aufzeichnungen zeigen eine starke polare Verstärkung mit mittleren Jahrestemperaturen von 11–19 °C über den heutigen Werten.“ (Late Pliocene and Early Pleistocene epochs 3.6 to 0.8 million years ago had climates resembling those forecasted under future warming. Palaeoclimatic records show strong polar amplification with mean annual temperatures of 11–19 °C above contemporary values. - Kjær, K.H., Winther Pedersen, M., De Sanctis, B. et al. A 2-million-year-old ecosystem in Greenland uncovered by environmental DNA. Nature 612, 283–291 (2022). https://doi.org/10.1038/s41586-022-05453-y) Auch die britische Zeitung “The Guardian” berichtet über diese Studie. (siehe https://www.theguardian.com/science/ 2022/dec/07/dna-from-2m-years-ago-reveals-lost-arctic-world) nach der aus den DNA-Spuren festgestellten Flora und Fauna muss Nordgrönland zu dieser Zeit vollständig eisfrei gewesen sein. „Die alten DNA-Proben wurden tief in der Kap-København-Formation vergraben gefunden, einer fast 100 Meter dicken Sedimentablagerung, die sich über 20.000 Jahre gebildet hat. Das Sediment, das in der Mündung eines Fjords im Arktischen Ozean an Grönlands nördlichstem Punkt versteckt war, wurde schließlich in Eis oder Permafrost konserviert und blieb zwei Millionen Jahre lang ungestört von Menschen.“ (https://www.theguardian.com/ science/2022/dec/07/dna-from-2m-years-ago-reveals-lost-arctic-world)

 

Auch wenn man die Kontinentaldrift berücksichtigt, die 1-10 cm im Jahr betragen soll (vgl. https://www.lexas.de/erde/plattentektonik/kontinentaldrift.aspx), dann könnte Nordgrönland vor 2 Mio. Jahren nur ca. 100 km südlicher gelegen haben, sofern Grönland exakt von Süden nach Norden gedriftet wäre. Die starke Abkühlung kann als nicht mit einer anderen geografischen Position erklärt werden, zumal Alfred Wegener bei der Formulierung seiner Theorie eher davon ausgegangen ist, dass Grönland in Ost-West-Richtung statt in die Süd-Nord-Richtung abdriftet.

Die Analyse zeigt, dass die nördliche Halbinsel Grönlands, heute eine Polarwüste, einst boreale Pappel- und Birkenwälder voller Wildtiere umfasste. Die Arbeit bietet Hinweise darauf, wie sich Arten anpassen oder gentechnisch verändert werden könnten, um die Bedrohung durch eine schnelle globale Erwärmung zu überleben. Prof. Eske Willerslev von der University of Cambridge und der University of Copenhagen sagte: „Endlich wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen, das 1 Million zusätzliche Jahre Geschichte umfasst, und zum ersten Mal können wir direkt auf die DNA eines vergangenen Ökosystems einer so weit zurückreichenden Zeit blicken." (A new chapter spanning 1m extra years of history has finally been opened and for the first time we can look directly at the DNA of a past ecosystem that far back in time.” Quelle: The Guardian) Diese neuen Erkenntnisse über eine globale Abkühlung von 11-19°C in den letzten 2 Mio. Jahren relativieren die Hysterie der Politik wegen der globalen Erwärmung der letzten 200 Jahre um 1,5 °C, also seit dem Ende der „Kleinen Eiszeit“. In der Vergangenheit war die Natur in der Lage, mit einer 10fachen Klimaveränderung (in die Gegenrichtung) umzugehen.