Geldsorgen dominieren die Ängste der Deutschen

Kommentare von Werner Müller vom 17.01.22 zu einer Studien der R+V-Versicherung auf
https://www.ruv.de/newsroom/themenspezial-die-aengste-der-deutschen/pressemitteilungen/2022-10-13-studie-aengste-der-deutschen



Die R+V-Versicherung, Teil der Volksbanken-Finanzgruppe und alles andere als regierungskritisch, hat am 13.10.22 eine Studie über die Ängste der Deutschen vorgestellt, die sich auf Befragungen einer repräsentativen Stichprobe von 2.400 Menschen vom 13.06. bis 23.08. stützt. Die Bewertung durch die R+V-Versicherung muss aber nicht mit dem übereinstimmen, was sich die Befragten bei ihrer Antwort gedacht haben.

Quelle:   https://www.ruv.de/newsroom/themenspezial-die-aengste-der-deutschen

                /pressemitteilungen/2022-10-13-studie-aengste-der-deutschen

Platz 1 mit 67 % (+17 % gegenüber 2021) hat die Inflation, die im Vorjahr noch auf Platz 2 war. Hier haben die Bürger wohl schon vor dem Krieg wahrgenommen, dass die mit frischgedrucktem Geld bezahlte Corona-Politik langfristig nicht gutgehen kann. Platz 2 hat mit unveränderten 58 % die Sorge, dass das Wohnen unbezahlbar wird. Dazu zählen nicht nur die Mieten, sondern auch die Immobilienpreise und staatliche Auflagen z.B. für die Wärmedämmung. Hier besteht wahrscheinlich ein Zusammenhang in den Antworten, denn die Kosten des Wohnens sind schließlich Teil der Lebenshaltungskosten.    

Platz 3 mit 57 % erhält die Sorge vor der schlechten Wirtschaftslage, die wie die Inflationsangst um 17 % zugenommen hat. In dieser Zahl dürfte sich die Wahrnehmung ausdrücken, dass Russland-Sanktionen hauptsächlich die eigene Wirtschaft treffen.

Die Sorge vor Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen wegen der Corona-Politik hat sich mit 52 % (- 1 %) wie im Vorjahr auf Platz 4. Die Frage nach negativen Folgen der EU-Schuldenkrise, mit 51 % auf Platz 5 (+ 1 %, im Vorjahr aber Platz 3) steht damit in einem engen Zusammenhang. Schließlich musste die Corona-Politik aller EU-Länder und ihre Überschuldung von der EZB getragen werden. Die Aufteilung eines Themas kann man als Suggestivfrage einschätzen, mit der die Verantwortung auf Brüssels abgelenkt werden sollte. Weil Mehrfachnennungen möglich waren, haben die Befragten aber vielleicht auch beide Antworten angekreuzt.

Die Angst vor Naturkatastrophen und Wetterextremen lag mit 49 % (+ 8 %) auf Platz 6. Hier werden das Ahrtal und die Medienberichterstattung darüber eine Rolle gespielt haben. Der Klimawandel selbst liegt aber mit 46 % (+ 6 %) nur auf Platz 8. Dies wird von der R+V-Versicherung politisch korrekt als starke Zunahme kommentiert. 5 Jahre zuvor war die Sorge vor Wetterextremen aber noch bei 56 % und der Klimawandel hatte bei der erstmaligen Aufnahme des Themas in die Auswahl in 2018 noch 48 %. Hier kann man auch einschätzen, dass sich zwei Drittel der Menschen um die Wirtschaft sorgen, und trotz des hohen Stellenwerts in den Mainstreammedien der Klimawandel und die Wetterextreme weniger als die Hälfte der Befragten als besorgniserregend empfindet.

Auf Platz 7 mit 47 % kam die 2022 neu ins Angebot aufgenommene Sorge, vor der weltweiten Macht autoritärer Herrscher. Dies wird auf die Propaganda zum Ukraine-Krieg in den Medien zurückzuführen sein. Interessant ist, dass dieses Thema in der Altersgruppe 14-19 an erster Stelle (Platz 2: Klimawandel) stand, während sich die übrigen Altersgruppen in den ersten 3 Punkten um die Inflation, die Kosten des Wohnens und die Wirtschaftslage sorgten. Die Jugendlichen lassen sich noch leicht beeinflussen, die Alten nicht mehr. Diese starken Unterschiede zwischen den Antworten der Jugendlichen und Erwachsenen sind ein starkes Indiz für die Gehirnwäsche, die von den Mainstreammedien betrieben wird und von den existenziellen Sorgen der Menschen (Inflation, Wohnen, Wirtschaft) ablenken soll.   

Bemerkenswert ist auch, dass die Sorge, Deutschland könne in den Ukraine-Krieg hineingezogen werden, mit 42 % (+ 26 %) nur auf Platz 12 (Vorjahr Platz 21) liegt. 1999 stieg die Sorge wegen einer deutschen Beteiligung am Kosovo-Krieg von 24 auf 60 %. Hierzu kann man anmerken, dass die Menschen nach der Beteiligung der Bundeswehr am Krieg in Afghanistan schon abgestumpfter sind, und dass offensichtlich nur Ja-/Nein-Antworten möglich waren und nicht nach der Intensität der Angst gefragt wurde. Wer der Regierungspropaganda, dass der faktische NATO-Krieg in der Ukraine für die NATO-Mitglieder ungefährlich sei, nicht glaubt, dürfte sich extreme Sorgen machen; bis hin zur Angst vor einem Atomkrieg. Wer dagegen dem Herdentreib folgend eine sozial erwünschte Angst vor dem Klimawandel angibt, dürfte diese wahrscheinlich nicht als extrem empfinden; von einigen wenigen Klima-Hysterikern abgesehen. Die Ergebnisse für die Sorgen Klimawandel (Platz 8) und Kriegsgefahr (Platz 12) sind deswegen wohl nicht sehr aussagefähig.   

 

In diesem Zusammenhang ist es dann aber ungewöhnlich, dass nur 33 % Angst vor einer Corona-Infektion oder einer schweren Erkrankung hatten, und dass diese Zahl auch 2021 nur 2 % höher war, obwohl die Angstpropaganda auf Hochtouren lief. Der Einfluss von Politik und Medien scheint also Wirkung zu zeigen, aber auch nicht immer Mehrheiten für eine konkrete Politik erzeugt.

siehe auch:    https://reitschuster.de/post/hat-das-beste-deutschland-aller-zeiten-ausgedient/